Freitag, 31. Dezember 2010

Jahresendspurtspätzle ****





























Zum Jahreswechsel 2010/ 2011 fahren die Gourmet-Götter noch mal ein Highlight ganz besonderer Güte auf!

Glückliche Umstände spülen uns an die Gestade des winterlich verhangenen Bodensees. Der Konstanzer Münsterhof lockt mit einer besonderen Variante meiner Leibspeise: "Hausgemachte Kräuterspätzle mit dreierlei Käse". Davon lässt sich sogar mein nichtvegetarischer Begleiter überzeugen, den es ursprünglich an diesem Abend zu den schlichten Fleischtöpfen zog. Dass er trotzdem noch seinen Gelüsten frönen kann, ist einer außergewöhnlichen Beigabe zu verdanken: die in der Pfanne kross angebratenen Spätzle (herrliche Röstaromen!) werden mit einer himmlischen Rotweinsauce serviert, deren betörender Duft mir allein schon die Sinne raubt und die den Mann zum Naschen verleitet. Jetzt verstehen wir auch, wieso ein zusätzlicher Brotkorb zum Essen gereicht wird. Durchaus zur Nachahmung empfohlen!

Menge: ausreichend
Spätzle:
hausgemachte Kräuterspätzle
Käse:
schmackhaftes Dreiergespann: Gruyère, Appenzeller, Bergkäse
Zwiebeln:
sehr würzig geschmälzt
Viskosität: sympathisch trocken
Beilage:
keine; ein zusätzlicher kleiner Beilagensalat (3,70 €) ist ratsam
Zubereitungszeit:
35 Minuten
Abgang:
wohltuend
Preis:
7,90 € (ohne Beilagensalat)
Bewertung:
die prominente Lage zu Füßen des Konstanzer Münsters, ein gut gelauntes, entspanntes Team in Küche und Service, sowie ein reizvolles regionales Speisenangebot zeichnen dieses sehr empfehlenswerte Lokal aus. Im Sommer lädt das malerische Straßencafé mit prominentem Münsterblick zum Draussensitzen ein!

Unbedingt probieren: die hier "Dünnele" genannten, ausserordentlich pikanten Flammkuchen.

Lokalität:
Münsterhof
Café ·· Bar ·· Restaurant ··
Münsterplatz 3
78462 Konstanz

Tel.: +49 (0) 75 31/363 84 27
Fax: +49 (0) 75 31/363 84 28
muensterhof-konstanz@web.de
Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.


Donnerstag, 30. Dezember 2010

Zu Fuss ins Himmelreich

Extrem publikumswirksam - am 2. Weihnachtsfeiertag - veröffentlicht “Sonntag Aktuell” meinen Bericht über die Wanderrallye 2009:
Letztendlich habe ich dieser 16tägigen Mammutwanderung mein initiales Kässpätzle-Erlebnis zu verdanken. Und das fern der Heimat!!

Dank an Winterberg, Dank an das Heidehotel Hildfeld!!

Sonntag, 5. Dezember 2010

Spätzle im Galopp **






























Sanfter Schneefall bei leichten Plusgraden. Mit gedrosselten 200 Pferdestärken (grosszügig aufaddiert) traben wir in die Sindelfinger Viehweide. Von zwei Reithallen umschlossen, kann man im dazwischen liegenden Stüble auf ambitionierte Galoppübungen blicken und dabei wahlweise Käsefondue oder Käsespätzle verspeisen.

Wir einigen uns - oh Wunder - auf letzteres. Der übliche "Gruss aus der Küche" nennt sich hier lakonisch "Überbrückung der Wartezeit" und besteht aus Baguette mit reichlich Butter und Griebenschmalz. Das unüberhörbare Bimmeln der Mikrowelle kündigt auch schon die nahenden Kässpätzle an, die hier adrett in einer Auflaufform dargereicht werden. Leider muss der Beilagensalat extra geordert werden, besticht dafür jedoch durch überraschend appetitliche Frische.


Menge: was in eine ovale Auflaufform passt
Spätzle: laut Auskunft: "hausgemacht, eben noch von Hand geschabt"
Käse: laut Auskunft: "Appenzeller und Gruyerzer", auf jeden Fall sehr würzig
Zwiebeln: knurpselig
Viskosität: leicht kleistrig, jedoch mit kross überbackener Oberfläche
Beilage: keine; ein üppiger, knackiger, abwechslungsreicher Beilagensalat (leider mit Fertigdressing) kann extra dazu bestellt werden (3,50 €)
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Abgang: etwas beschwerlich
Preis: 7,50 € ohne Salat / 11,00 € mit Salat
Bewertung: Aufstrebendes Bemühen ist deutlich zu erkennen. Für einen Gesamtpreis von über 10 Euro wird andernorts jedoch deutlich anspruchsvolleres Ambiente und professionellerer Service geboten. Pferdefreunde kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten und im Sommer dürfte die Raumtemperatur auch locker im zweistelligen Plusbereich liegen. Heute haben wir zumindest gefroren.

Lokalität: Reiterstüble Sindelfingen
Jens Reinheimer
Hans-Holbein-Straße 2
71065 Sindelfingen-Viehweide

Telefon: 07031/ 815479

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Winterreifen, Weihnachtsmann, Misteln .... ***





























... sind die Stichwörter des heutigen Literatursports. Dazu (und zur Präsentation der aktuellen
Neuerscheinung "Von Kanada bis Wumbaba" der legendären Textwerkstatt Sindelfingen) lädt der umtriebige Kursleiter Dietmar Seiler in die urigen Katakomben der Sindelfinger Besenwirtschaft Zaiß ein.

Bei Hauswein und Griebenschmalz aus dem Steinguttöpfchen verfassen die allesamt literarisch ambitionierten Anwesenden in Nullkommanix ganz erstaunliche Erzählungen, Short Stories, Limericks, Reime - und tragen sie gleich noch weltgewandt vor. Klagenfurt ist schnöde Provinz dagegen.

Währenddessen mache ich eine Etage höher bei den Wirten meinen Sonderwunsch klar. Hier zeigt man Herz und willigt nach kurzem Nachdenken spontan ein, mir exklusive Kässpätzle zu kredenzen, auch wenn die aktuelle Karte nichts dergleichen vorsieht. Sonderpunkte für so viel Kundenfreundlichkeit und Flexibilität!

Menge: reicht so
Spätzle: augenscheinlich handgemacht
Käse: rezenter Bergkäse
Zwiebeln: sehr fein gehackt und so braun angeschmälzt, dass der fleischessende Nebensitzer sie fälschlicherweise als Speckwürfelchen interpretiert
Viskosität: einfach optimal!
Beilage: kleine, etwas spärliche Salatgarnitur am Rande
Zubereitungszeit: 20 Minuten trotz Hochbetrieb
Abgang: leicht
Preis: 7,50 Euro
Bewertung: Zünftiges Ambiente, ausgelassene Stimmung und ausgesprochen herzliche Bedienung. Wer bodenständig-schwäbische Küche bevorzugt, befindet sich hier in allerbesten Händen. Die Kässpätzle haben durchaus das Zeug dazu, fest in die Karte aufgenommen zu werden. Dann jedoch gerne mit einem zusätzlichen Salatteller.

Empfehlenswert wahlweise als Aperitif oder Digestif: der erstaunlich aromatische Weintraubenbrand.

Lokalität:
Zum Besenwirt
Inhaber: A. Zaiß

Ziegelstraße 33
74372 Sindelfingen (Mitte)
Telefon: (0 70 31) 68 66 66


Montag, 29. November 2010

Kramer gegen Kramer *****





























Noch ein Geschenkgutschein, noch ein gemeinsames Kässpätzle-Essen. Für einen reservierten Tisch im gediegen-gehobenen Ambiente von Kramer´s Stüble lasse ich sogar den aktuellen Tatort sausen. Und das will was heissen!

Dank des überaus aufmerksamen und zuvorkommenden Services werde ich umgehend meines Mantels entledigt und mit der Empfehlung des Hauses (einem fruchtigen, säurearmen Riesling von Jörg Ellwanger) beglückt. Die Kässpätzle befinden sich zwar nur auf der "Kleinen Karte" ab 22 Uhr, stehen mir aber ohne Umstände sofort zur Verfügung. Doch zuvor überrascht uns noch ein "Gruß aus der Küche": ein herrlich fluffiges Soufflée mit Zucchini und Shrimps, sowie eine fleischliche Sülze, die ich erfolgreich mit meinem Nebensitzer eintausche.


Menge: was erst überschaubar wirkt, entpuppt sich als mächtige Herausforderung
Spätzle: herrlich kross überbackene Eigenproduktion, im gusseisernen Pfännle serviert
Käse: Edamer - und zwar reichlich!
Zwiebeln: sehr feine, nur leicht angeschmelzte Würfelchen, sowohl als Topping, wie auch unter die Spätzle gemischt
Viskosität: anständig Fäden ziehend
Beilage: feiner Beilagensalat (Gurke, Tomate, Feld- und Frieseesalat) mit einer aussergewöhnlichen Fülle würziger Croutons
Zubereitungszeit: 25 Minuten
Abgang: einfach glücklich machend
Preis: 9,00 Euro (inkl. Beilagensalat)
Bewertung: Das absolute Highlight des Monats: fachkundiger Service, gepflegtes Ambiente, hervorragende Speisen, sowie eine ansprechende Auswahl feiner Digestive (das zarte Aroma des Zibärtle-Brandes kann es sogar mit meinem aufkommenden Schnupfen aufnehmen). Tischreservierung wird dringend empfohlen!

Lokalität: Kramer´s Stüble
ERIKSON Hotel -
Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8
71063 Sindelfingen
Tel.: +49 (0)7031/935-0
Fax: +49 (0)7031/935-555
Tischreservierung online: http://www.erikson.de/38.0.html

Sonntag, 14. November 2010

Vom Grundsatz her: hausgemacht ***





























Im Grunde liegt die Gaststätte "Im Grund" fast vor unserer Haustüre - zumindest in Fusslaufnähe. Unerklärlich, dass wir dort noch nie gespeist haben.

Letztendlich haben wir den heutigen Versuch der Fussballübertragung im Grund`schen Lokal, sowie der wohlwollenden Empfehlung unseres Hausfreundes Mike zu verdanken. Tatsächlich harmoniert Mikes Outfit auch überraschend harmonisch mit den mediterranen Wandgemälden und floralen Dekorationen der erstaunlich heimeligen Gaststätte.

Menge: anständig
Spätzle:
offizielle Auskunft: "Vom Grundsatz her hausgemacht - nur wenn viel los ist, nehmen wir welche von Tress"
Käse:
Edamer und Emmentaler
Zwiebeln: feucht angeschmälzte, aromatische Frischware im Überfluss
Viskosität:
moderat fädenziehend
Beilage: bunter Beilagensalat mit leider etwas zu cremigem Dressing
Zubereitungszeit: recht lange 40 Minuten
Abgang: sehr befriedigend
Preis: 8,20 € (inkl. Beilagensalat)
Bewertung: Freundliches Ambiente mit sehr nettem, professionellem Service. Dass offenbar viel los war und die Spätzle-Herkunft somit der Firma Tress zuzuschreiben war, sehen wir den Umständen nach. Wir haben uns auf jeden Fall sehr wohl gefühlt und kommen bei nächster Gelegenheit wieder.

Lokalität:
Gaststätte Im Grund
Maurener Weg 69
71034 Böblingen
Telefon: 07031 272108

Freitag, 5. November 2010

Sacher, ohne Torte ***






























Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Gerne auch den 50. Geburtstag ein halbes Jahr später.

Da man sich im fortgeschrittenen Alter nichts mehr wünscht, was im Regal verstauben könnte, bin ich mit reichlich Essensgutscheinen beglückt worden. Ein besonders attraktiver (von der früheren Kollegin, treuen Kommentatorin und zuverlässigen Anhängerin Nela) führt mich ins Brauhaus Sacher, malerisch im Leonberger Bermudadreieck zwischen S-Bahn-Haltestelle, OBI-Baumarkt und Aldi-Supermarkt gelegen.

Im zünftig-rustikalen Ambiente einer restaurierten ehemaligen Güterhalle werden deftige schwäbische Spezialitäten serviert, zusammen mit leckerem Bier aus der Hausbrauerei. Dass das Lokal täglich ab 17 Uhr rappelvoll ist, versteht sich von selbst. Leider wird - vermutlich aus Personalmangel - erst gegen später die obere, umlaufende Galerie geöffnet.

Menge: reichlich
Spätzle: zu perfekt, um handgeschabt zu sein
Käse:
wird mustergültig bereits in der Karte ausgewiesen: Emmentaler, Edamer, Bergkäse
Zwiebeln: saftig geschmälzt
Viskosität: saaaahnig
Beilage:
ein sehr frisches Arrangement aus grünen Blattsalaten, Paprika, Zwiebeln, Radieschen und Tomate
Zubereitungszeit:
rekordverdächtig: knapp unter 10 Minuten
Abgang:
unbeschwert
Preis:
8,30 € (inkl. Grünzeug)
Bewertung:
Uriges, gut frequentiertes Lokal mit attraktiven Aktionen, wechselnden Monatsbieren und kostenlosem W-LAN-Zugang. Die Kässpätzle sind für meinen Geschmack zwar etwas zu sahnig und soft - doch das stimmige Drumherum überzeugt. Ebenfalls lecker: der knusprige Flammkuchen meiner Begleiterin. Geradezu legendär: das Bieramisu als Dessert! Und die jeweils aktuelle Karte darf selbstverständlich als Andenken mit nach Hause genommen werden.

Lokalität:
Brauhaus Sacher
Bahnhofstraße 82
71229 Leonberg
Telefon 0 71 52 / 33 95 15
info@brauhaus-sacher.de

Montag, 1. November 2010

Yes, we can Kässpätzle ***





























Die beginnende Rekonvaleszenz treibt uns raus in die Natur. Doch nach einer Stunde in der frischen Luft sind wir schon fix und alle. Und hungrig dazu.

Allerheiligen, Montag und später Nachmittag scheinen jedoch eine denkbar schlechte Kombination zu sein, um ein offenes Lokal zu finden. Ein abgefahrenes Roadmovie treibt uns durch die schwäbische Prairie: Monakam, Bad Liebenzell, Hirsau, Calw, Deckenpfronn, Affstätt, Nufringen, Gärtringen. Eher versehentlich streifen wir Aidligen, wo uns vom Industriegebiet aus ein leuchtend rotes OPEN entgegenblinkt.

Mit letzter Kraft werfen wir die Schwingtür auf ins Filou - American Diner. Und treten breitbeinig ein in eine wundersame Parallelwelt, die Quentin Tarantino auf der Location Tour für seinen nächsten Thriller entdeckt haben könnte. Hier rockt die coole Dorfjugend des umliegenden Heckengäus und konsumiert so kuriose Dinge wie Effect Boat (0,7 l Wodka und 6 Dosen Effect), Marble Chocalate Chip Cheese Brulee oder 2kg-Fleischstücke.

Fast das komplette Lokal ist vorreserviert, bis auf ein paar wenige Plätze in einem Nebenraum, wo einem schummriges Rotlicht, wummernde Bässe und Zigarrettenqualm (die Gesetze des Wilden Westens kennen kein Rauchverbot) entgegenwabern.


Menge: Supersize me!
Spätzle:
laut Bedienung: "von unserem Lieferanten"
Käse:
laut Bedienung: "von unserem Lieferanten" - nach einigem angestrengten Überlegen mit dem Zusatz: "Emmentaler? "
Zwiebeln: die volle Dröhnung: ein Mix aus Fertigröstzwiebeln mit mehlig angeschwitzter Frischware
Viskosität:
nicht erkennbar
Beilage:
ein bunter, leider etwas sauer angemachter Salat: Blattsalat, Tomate, Paprika, Zwiebel, dazu als Deko zwei Orangenscheiben und Blätter einer Yuccapalme
Zubereitungszeit:
unglaublich schnelle 10 Minuten - allein das Arrangieren und Mikrowellieren müsste doch länger dauern?
Abgang:
schwer
Preis: 7,80 (inkl. Salat)
Bewertung:
Beachtliche XXXL-Portion, abenteuerlich auf einem überdimensionalen Schiffchen angerichtet, das andernorts als Vorlagenplatte dienen könnte. Ambiente und Publikum sind so beeindruckend, dass einem schlichtweg die Spucke wegbleibt. Macht nix, die Reste werden umgehend eingepackt.


Lokalität:
American-Diner-Filou
Forchenweg 38
71134 Aidlingen
Tel. & Fax: 07034/257700

Sonntag, 24. Oktober 2010

Kulinarische Kreativpause
















Während mir gegenwärtig ein grippaler Infekt sämtlichen Appetit raubt, ruht die Presse nicht. Binnen weniger Tage berichten kessel.tv, Antenne 1 und die Stuttgarter Nachrichten über diesen Blog.

Letztere bringen meine Ausführungen sogar in direkte Nähe zu einem Spätzle-Rezept von Vincent Klink. Geschmeichelt frage ich bei selbigem nach, wann wir uns denn mal zu einem kulinarischen Treffen verabreden könnten. Schon anderntags erfolgt die Antwort von der Wielandshöhe:

Sehr geehrte Frau Jaiser,
herzlichen Dank für Ihre mail an Vincent Klink. Leider muss er Sie enttäuschen, denn auf der Wielandshöhe stehen Kässpätzle nicht auf der Karte.

Schadeschade, vielleicht sollte ich mich dann doch an die Kessel-Empfehlungen für downtown Stuttgart halten?

Wer bietet mehr?

Montag, 20. September 2010

Einkehrschwung ***






























Dieses Jahr haben wir uns glatt in den Schwäbischen Wald verliebt. Schon bei der Pilztour vor einigen Wochen wurde die Rösersmühle für die nächste Einkehr vorgemerkt. Und tatsächlich sitzen wir nun im prächtigen Spätsommersonnenschein vor dem urigen Lokal in Skihütten-Optik.

Menge: passt!
Spätzle:
hausgemacht
Käse: Emmentaler
Zwiebeln: leicht angebraten
Viskosität: eher trocken
Beilage:
ein schmackhafter frischer Beilagensalat (Blattsalat, Kraut, Möhre, Radieschen) mit herzhaften Senfdressing
Zubereitungszeit: 15 Minuten
Abgang: leicht rumorend
Preis:
6,50 (inkl. Salat)
Bewertung:
Deftig-wohlschmeckende Küche zu vernünftigem Preis. Zwar hätten wir uns etwas weniger sparsamen Einsatz von Käse und Zwiebeln gewünscht, doch der überaus frische Beilagensalat gleicht aus. Sehr empfehlenswert: die üppigen selbstgemachten Maultaschen.

PS
Lesenswerte Randnotiz: Felix Hubys "Bienzle und der Biedermann" spielt hier ums Eck, in Grab.

Lokalität:
Zur Einkehr
Hans Schoch
Rösersmühle
74535 Mainhardt
Telefon: 07903 2315 oder 07903 932 842

Sonntag, 12. September 2010

Vor dem Stüble ***






























Vielleicht der letzte sonnige Sommersonntag in diesem Jahr! Das muss gebührend gefeiert werden: mit einer Neckarfahrt von Heilbronn bis Gundelsheim (und retour). Angesichts einer Schiffsladung voller Sonntagsausflügler und Herden von Mountainbikern quillt die Gundelsheimer Gastronomie aus allen Nähten. Glücklicherweise ergattere ich noch einen Platz vor dem Bräustüble, mitten in der Fußgängerzone, mit malerischem Blick auf die Katholische Kirche, die am heutigen Tag des Offenen Denkmals ihre Tore weit geöffnet hat.

Menge: hätte noch mehr vertragen können
Spätzle: augenscheinlich handgemacht und von kräftig gelber Farbe
Käse: hochprozentiger Edamer
Zwiebeln: leicht angeschmälzt unter die Spätzle gehoben
Viskosität: filigrane Fädchen ziehend
Beilage: kleine Portion Kopfsalat mit süßlich angehauchtem Sahnedressing
Zubereitungszeit: 35 Minuten
Abgang: unbeschwert
Preis: 7,00 Euro (inkl. Salat)
Bewertung: Bodenständige, authentische Küche ohne Schnickschnack. Leider sind die Kässpätzle flächendeckend mit Speckwürfelchen durchsetzt, was einem Vegetarier das Leben (und Essen) schwer macht. Die beiden Radfahrer an meinem Tisch schärmen übrigens von der Pasta mit Pfifferlingen und vom Viertele Gundelsheimer Staufenberg.

Lokalität:Gaststätte Bräustüble
Schloßstraße 14
74831 Gundelsheim
Tel: 06269-8453
Fax: 06269-45285
E-Mail: service@braeustueble.de

Dienstag, 7. September 2010

Unterm Hirschgeweih **





























Gewonnen! Heute lädt uns die Stuttgarter Zeitung im Rahmen ihrer diesjährigen Sommeraktion zur Veranstaltung "Jagd im Schönbuch" ein. Gemeinsam mit Diplom-Forstwirt Götz Graf von Bülow und seinem Deutschen Drahthaar Theo streifen wir durch die herbstlichen Wälder rund um Bebenhausen, bestaunen die neueste Wildschwein-Randale und ereifern uns über die dekadenten Jagdgewohnheiten des verstorbenen Landadels.

Wen wundert`s da, dass Götz Graf von Bülow eine Lanze für den Verzehr heimischer Wildgerichte bricht. Doch nach der dreieinhalbstündigen Wanderung steht uns der Sinn nach anderen Leckereien. Im nahe gelegenen Gasthof "Sonne" tagt zwar noch der gefühlte Jahrgang 1951 des Tübinger Kepler-Gymnasiums, doch wir werden an unserem mit Hirschgeweihen bekrönten Tisch umgehend bedient.

Menge: ausreichend
Spätzle:
leider ein Fertigprodukt
Käse: laut Servicedame: "so ne Mischung halt"
Zwiebeln:
fein gehackt und würzig geschmälzt, mit Schnittlauch garniert
Viskosität:
zäh
Beilage:
ein überaus lecker angemachter kleiner Salat mit herzhaftem Hausdressing (wir wittern Fondor, die Fachfrau besteht auf Senf)
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Abgang:
leicht blähend
Preis:
7,80 Euro
Bewertung:
Ordentliches Mittelfeld. Die Speisen sind 1a gewürzt, wenngleich über die Zutaten eher Stillschweigen herrscht. Etwas mehr Transparenz würde das Vertrauen in die Küche erhöhen.

Lokalität:
Gasthof Sonne
Hartmut Heller
Schönbuchstr. 15
72074 Tübingen
Telefon: 07071 / 67401
Telefax: 07071 / 67749

Montag, 23. August 2010

Platzreife ****






























"Mit der Ilse in die Pilze" ist das beschwingte Motto dieses Wochenendes. Während wir samstags unsere gesammelten Waldpilze gemeinschaftlich über dem Grill zubereiten, bleibt sonntags die Küche kalt im Mainhardter Wald.

Einem Oberroter Wandertipp folgend, landen wir nachmittags etwas entkräftet und leicht dehydriert am Marhördter Golfplatz. Die Putting Greens und Driving Ranges wabern wie eine Fata Morgana aus der sanft geschwungenen Naturpark-Landschaft. Geschickt mogeln wir unseren Pilz-Korb an der distinguierten Klientel des Landhauses Noller vorbei. Am Nebentisch erheben sportlich ambitionierte Golfer das Glas mit einer überteuerten Weissburgunder-Empfehlung der Woche, besprechen ältliche Damen in Seidenblusen die geplante Ausrichtung ihres 80ten Geburtstages.

Menge: mehr als es anfänglich aussieht
Spätzle: laut Ober: "natürlich hausgemacht"
Käse: laut Ober: "Schweizer Käse oder Gouda oder so was"
Zwiebeln: fein geschmälzt, beim nächsten Mal gerne mehr
Viskosität: vage fädenziehend
Beilage: kleiner Salatteller mit Kartoffelsalat (längere Garzeiten wären der Kartoffel bekommen), grüner Salat, Gurke, Möhren
Zubereitungszeit: frappierend kurze 10 Minuten
Abgang: etwas beschwerlich
Preis: 8.90 Euro (inkl. Beilagensalat)
Bewertung: sehr gepflegtes Ambiente im Landhausstil. Die ausladende Aussenterrasse schwebt über einem naturbelassen wirkenden Biotop. Eilfertiger Service, auch wenn unser Ober (sein Namensschild verrät einen indischen Vornamen) offenbar nicht immer ganz im Bilde ist. Die Spätzle, leicht angebraten, -gebräunt und überbacken, haben herrliche Röstaromen entwickelt und sättigen nachhaltig. Empfehlenswert an heissen Tagen: ein gut gekühltes Grapefruitsaftschorle.

Lokalität: Landhaus Noller
Marhördt 18
D-74420 Oberrot-Marhördt
Telefon: 07977 / 91 19 97 - 0
info@landhaus-noller.com

Donnerstag, 19. August 2010

Schützenfest **





























Aus ihrem Fenster kann Angela sicherlich auch das Gasthaus Schützen erspähen. Wer schon um 11 Uhr vormittags herzhaften Hunger verspürt, ist hier am richtigen Platz. An schönen Tagen lockt die Aussenterrasse, ansonsten muss man mit dem etwas kruschteligen Innenraum vorlieb nehmen. Die Wände zieren Schützenscheiben des letzten Jahrhunderts, die Fensterbänke zeugen von lokaler Orchideenliebe.

Vater Hans, der sonst vornehmlich das Gansseestüble frequentiert, lässt sich gerne mal in neue Gefilde ausführen. Die Kässpätzle kommen adrett im Körbchen daher und sind originell mit Tomatenstückchen durchsetzt.

PS
Um 12 Uhr verlassen wir schon satt und gut gestärkt das Lokal.

Menge: ausreichend
Spätzle: hausgemacht ("geht ja heutzutage so schnell")
Käse: Edamer
Zwiebeln: Fehlanzeige
Viskosität: sehr feucht
Beilage: gemischter Salat (Blattsalat, Gurke, Tomate, Kraut, Möhren, Sellerie)
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Abgang: leicht
Preis: 7,50 € (inkl. Beilagensalat)
Bewertung: Preiswerter Mittagstisch im Grünen. Die hausgemachten und ansprechend präsentierten Spätzle würden allerdings durch etwas mehr Würze und Eigenart gewinnen. Und den Gastraum wünschen wir uns definitiv etwas strukturierter.

Lokalität:Gasthaus Zum Schützen
Im Zimmerschlag
71032 Böblingen
Tel. (07031) 272707

Montag, 16. August 2010

XXL mit Zusatzbonus ***





























Sonntag. Regen. Hunger.


Mike und Heidi, die uns bereits mit einem formidablen Heimspiel beglückten, laden zu einer spontanen Tour an den Schwarzwaldrand ein. Der
Hengstetter Hof lockt mit Riesenportionen, deren erfolgreiche Vertilgung mit kostenlosem Schnaps oder Dessert belohnt werden. Da lassen wir uns nicht lumpen und krempeln tatendurstig die Ärmel hoch - sei es erst mal, um die krümeligen Hinterlassenschaften unserer Vorgänger vom Tisch zu wischen.

Die Bedienung ist freundlich und aufgeweckt, wann immer sie den Weg zu unserem Tisch findet. Allerdings findet sie den nicht immer. Über längere Phasen hinweg dümpeln wir trocken, ratlos und verzagt dahin. Doch die Versprechungen werden gehalten: mein Durchhaltevermögen wird mit einem William Christ belohnt - und die Mitesser erhalten großzügige Styroporverpackungen zum Outsourcen ihrer Reste.


Menge: XXL-Riesenportion
Spätzle:
selbstverständlich handgeschabt, wenngleich etwas schwach gewürzt
Käse:
Gouda
Zwiebeln: leider keine geschmälzten auf den Spätzle, jedoch reichlich rohe am Salatbüffet
Viskosität: teigig und ein bisschen aus dem Leim gegangen
Beilage:
reichhaltige Salatauswahl vom Büffet (erwähnenswert: klein geschnittene Gewürzgürkchen)
Zubereitungszeit:
unglaublich kurze 10 Minuten
Abgang:
der Willi ist vonnöten!
Preis:
7,90 € (inklusive Salatauswahl)
Bewertung:
selten fiel uns ein Gesamtfazit so schwer! Der zwiespältige Eindruck changiert zwischen Begeisterung für Riesenportionen, Handarbeit, Salatbüffet - und Irritation über das verwirrende Verhalten im Servicebereich.

PS
Empfehlenswert für leistungsstarke Nicht-Vegetarier: das XXL-Riesenschnitzel, das glatt zwei Personen satt macht!

Lokalität: Hengstetter Hof
Stuttgarter Straße 36

75382 Althengstett

Telefon: 0 70 51 / 70 04 34

Telefax: 0 7 051 / 92 23 87


Sonntag, 15. August 2010

Spätzle di Samba ***





























Die Brasilianerin Angela scheint ein schwäbisches Händchen zu haben. Die Fleischküchle haben die Ausmaße von Pampelmusen, die Kässpätzle liegen omelettemässig gefaltet quer über dem Teller. Wie es Angela grade in den Böblinger Zimmerschlag verschlagen hat, weiß man nicht - doch vor unserem geistigen Auge wiegt sie in der Küche temperamentvoll die Hüften.

Ihr Ausblick geht nicht malerisch auf Palmen und Strände, sondern auf die vorüberfahrende Schönbuchbahn. Auf den Tischen davor treffen sich Rentner-Cliquen und Sportskanonen zum Vespern und Fachsimpeln. Keine schlechte Referenz!

Menge: Der Bon spricht für sich: 1 Kässpätzle - 2 Teller
Spätzle: Fertigware
Käse: Gouda
Zwiebeln: fein geschnitten unter die Spätzlemasse gemischt
Viskosität: cremig
Beilage:
gemischter Salat mit Fertigdressing
Zubereitungszeit:
20 Minuten
Abgang:
leicht und unbeschwert
Preis: 7,90 € (inkl. Salat)
Bewertung:
Eine Riesenportion, die kross in der Pfanne angeröstet wurde, macht glatt zwei Personen satt. Beim etwas uninspirierten Beilagensalat drücken wir beide Augen zu. Dafür ist der Unterhaltungsfaktor groß und die Stimmung prächtig.

Lokalität:
ESV Böblingen
Vereinsgaststätte
Zimmerschlag 4
71032 Böblingen

Sonntag, 18. Juli 2010

Grenzüberschreitender Spätzleverkehr *****





























Das erste Testessen in Österreich, auf dem Weg zu den Fotoproben der Bregenzer Festspiele 2010 (Aida). Wir kommen in Lochauer Halbhöhenlage, mit berauschendem Ausblick auf den Bodensee, ungeschickterweise zwischen 15 und 16 Uhr an - einem Zeitpunkt, zu dem man selbst in deutschen Großstädten kaum noch warme Küche erwarten darf. Hier ist das allerdings kein Thema.

Hat sich bereits das nahe Allgäu als Kässpätzle-Land par excellence erwiesen, erleben wir im österreichischen Vorarlberg den absoluten Höhepunkt. Die Speise- und Getränkekarte zeichnet sich wohltuend durch saisonale, apart interpretierte Speisen der Region aus, begleitet von hervorragenden österreichischen Weinen, auch aus unserer Lieblingsweingegend, der südlichen Steiermark.

Menge: eine imponierende Riesenportion, von der glatt zwei Personen satt werden
Spätzle:
pfeffrig abgeschmeckte Kreuzung zwischen Spätzle und Knöpfle
Käse:
zwei Sorten von herzhaftem Bergkäse
Zwiebeln:
knusprig-krosse Kreation
Viskosität:
Fääääääden ziiiiiieeeeehend
Beilage:
die Schale mit knackig grünen Blattsalaten und dem weltbesten Kartoffelsalat würde allein schon satt machen
Zubereitungszeit:
verblüffend kurze 10 Minuten
Abgang:
so fühlt sich tiefe Zufriedenheit an
Preis:
10,70 € (mit üppigem Beilagensalat)
Bewertung: Grandiose Lage, entspannte Atmosphäre, liebevoller Service, hervorragende Speisen - so wohl haben wir uns selten gefühlt! Empfehlenswert zum Ausklang: ein von dem Seniorchef Franz gebrannter Obstler mit überzeugenden Fruchtnoten.

Übrigens: wer sich hier so heimisch fühlt, dass er nach dem Essen gar nicht mehr gehen möchte, kann im Berggasthof Fritsch auch gepflegt und überaus ruhig übernachten!


Lokalität:
BERGGASTHOF Familie Fritsch
A-6911 Lochau am Bodensee
Österreich
Tel. 0043/5574/43 0 29
anfrage@fritsch.co.at

Donnerstag, 15. Juli 2010

Hasen de Luxe ***




























Der letzte Tag der Fußball-Weltmeisterschaft glänzt durch besondere Hitze. Früh radle ich durch kühlen Wald und dampfende Wiesen nach Herrenberg. Als ich dort am späten Vormittag mit einem gesegneten Hunger strande, falle ich durch sämtliche geregelte Essenszeiten.

Gegen 11 Uhr 15 klopfe ich vorsichtig beim "Hasen" mit meinen Wünschen an. Nein, die Küche habe noch nicht geöffnet, antwortet man mir - und nein, Kässpätzle seien nicht auf der Karte. Aber selbstverständlich könne man mir welche zubereiten, so bald wie möglich! Vegetarisch oder mit Speck? Da bleibt mir vor Staunen tatsächlich die Spucke weg. Aber nicht lange!

Menge: zuerst überschaubar wirkend, dann vollkommen ausreichend
Spätzle: augenscheinlich hausgemacht
Käse: Sbrinzer
Zwiebeln: reichlich, saftig, würzig
Viskosität: eher feucht, ohne Fäden
Beilage: keine, natürlich kann ein Salat dazu bestellt werden
Zubereitungszeit: 15 Minuten (und das vor der offiziellen Küchenöffnung!)
Abgang: überaus würzig und Durst erzeugend
Preis: 6,20
Bewertung:
Diese Kässpätzle haben Klasse! Das zeigt sich beim Einsatz einer exquisiten Käsesorte und zweier kräftiger Gewürze: Pfeffer und Muskatnuss. Dazu prima Service und selbstverständliche Flexibilität: obwohl mein Wunschgericht nicht auf der Karte steht, wird es anstandslos für mich zubereitet. Während meines Aufenthaltes werde ich ein gefühltes Dutzend Mal gefragt, ob alles zu meiner Zufriedenheit ist.

PS: Nicht nur für Kinder eine kleine Attraktion - im Hof des "Hasens" residiert der niedliche, gescheckte Hoppel. Dass vom Füttern abgesehen werden sollte, versteht sich von selbst. Wer würde bei dieser exzellenten Küche schon freiwillig ein Häppchen abgeben?

Lokalität: Ringhotel Hasen - Restaurant
Hasenplatz 6
71083 Herrenberg
Telefon (0 70 32) 20 40
E-Mail: post@hasen.de

Donnerstag, 1. Juli 2010

Spätzle à la Grecque **


















Sektionstreffen der Freunde und Förderer der Stuttgarter Hochschule der Medien. An einem glutheißen Tag finden wir uns in der Schillerstadt Marbach ein und tagen, bis uns der Magen in den Kniekehlen hängt. Erschöpft lassen wir uns in der ersten Gaststätte am Marktplatz nieder, die just von einem Griechen geführt wird. Naja, selbst Schillern zog es gen Arkadien, auch wenn er nur bis Bauernbach kam.

Menge: nicht allzu üppig
Spätzle: laut Patron: hausgemacht
Käse:
laut Patron: Gouda
Zwiebeln:
in die Spätzlemasse untergemengt
Viskosität:
grisselig
Beilage:
ein kleiner griechisch angehauchter Salat (mit 1 Alibi-Peperoni und 2 Oliven)
Zubereitungszeit:
20 Minuten
Abgang: unbedeutend
Preis:
7,90 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung:
Selbst der anspruchslose Schiller wäre hier kaum glücklich geworden: fade Spätzle ohne individuelle Note. Geschmälzte Zwiebeln sind ein Fremdwort. Auch meine Mitesser sind nicht vollkommen überzeugt: die Blumenkohlröschen beim Lachssteak beschränken sich auf eine winzige Deko, der Schafskäse im Griechischen Salat kommt nur in homöopathischen Dosen vor.

Was bleibt, ist der vage Zauber des Ortes - und annähernd griechische Temperaturen!


Lokalität:
Restaurant-Cafe Schillerhof
Georgios Keramaris
Marktstrasse 19
71672 Marbach am Neckar
Tel: 07144 - 50 100 15
Fax: 07144 - 50 100 16

Sonntag, 20. Juni 2010

Genuss im Gäu ***





























Gewinnen ist mein ausgewiesenes Lieblingshobby. Heute darf ich als Preisträgerin im Heckengäu-Fotowettbewerb des Jahres 2009 einen Nachmittag lang mit der zertifizierten Heckengäu-Naturführerin Sabine Frenzel über den Venusberg ziehen und hernach im Aidlinger Restaurant "Waldhorn", das zu den ausgezeichneten Schlemmermahl Restaurants zählt, einkehren. Die Freude ist so groß, dass ich hierzu gleich noch meine Wanderfreunde Dora und Hans mitnehme, die außerdem allen kulinarischen und regionalen Köstlichkeiten sehr aufgeschlossen sind. Und das ist gut so!

Obwohl der Inhaber Werner Großhans 2004 von der renommierten Zeitschrift "Der Feinschmecker" zu einem der besten Metzger (!) Deutschlands gekürt wurde, ist meine vorauseilende Sorge über die mögliche Fleischlastigkeit des abendlichen Vespers vollkommen unbegründet.

Menge: ausreichend
Spätzle: augenscheinlich selbstgemacht
Käse: Emmentaler
Zwiebeln: saftig geschmälzt - beim nächsten Mal gerne etwas mehr!
Viskosität: soft und fluffig
Beilage: vielseitiger, bunt gemischter Salat
Zubereitungszeit: leider seeeehhhr lange 40 Minuten
Abgang: leicht und ohne Malaisen
Preis: 7,80 Euro (inklusive kleinem Salatarrangement)
Bewertung: Überaus freundlicher Service und sehr ansprechende Präsentation auf einer XXL-Platte. Die lange Wartezeit haben wir durch angeregte Gespräche im rustikal-gemütlichen Ambiente überbrückt.

PS.
Die fruchtbare Kontaktaufnahme mit der ambitionierten Heckengäu-Naturführerin Sabine Frenzel hat sich gelohnt!! Derart inspiriert plane ich unseren Betriebsauflug 2011 mit ihrer engagierten Unterstützung. Die Destination ist (wie jedes Jahr) natürlich noch geheim. Demnächst mehr!


Lokalität:
Gaststätte Waldhorn
Inhaber: Werner Großhans
Gärtringer Strasse 17
D-71134 Aidlingen
Telefon: 07034 – 5334
Telefax: 07034 – 652929

Donnerstag, 17. Juni 2010

Spätzle ahoi! **






























Ein Bootshaus in Böblingen? So richtig mit Landungssteg, schnatternden Enten und romantischem Ausblick aufs Wasser? Jawohl, das gibt es tatsächlich am Oberen See. Doch leider müssen wir wenige Tage vor dem Sommeranfang 2010 bei mickrigen 13 Grad und nervendem Nieselregen das weniger romantische Innere des Lokals aufsuchen. Dort wird am Stammtisch lautstark der ambivalente Ausgang der letzten OB-Wahl und die immense Wichtigkeit von Leserbriefen diskutiert. Achja, bei einem spätzleschabenden, interkulturell und kosmopolitisch angehauchten Oberbürgermeisterkandidaten haben wir auch schon mal gegessen - und das war sehr empfehlenswert!

Menge: ordentlich viel
Spätzle: laut Auskunft: selbstgemacht
Käse: laut Auskunft: eine Fertigmischung aus Emmentaler und Bergkäse
Zwiebeln: leider knurpselige Röstzwiebeln aus der Packung
Viskosität: relativ sahnig
Beilage:
kleine Portion Blattsalate
Zubereitungszeit:
20 Minuten
Abgang:
ziemlich (ver)stopfend
Preis: 6,10 Euro, inklusive Beilagensalat (im Rahmen des wechselnden Mittagstisches)
Bewertung:
Freundliche Bedienung und attraktive Lage. Leider fällt auch diese Interpretation meines Leibgerichtes nach meinem Geschmack viel zu sahnig und pampig aus. Und diese komischen schnipseligen Pellets oben drauf dürften eigentlich nicht die Bezeichnung Zwiebel tragen. Trotzdem beeindruckt die schiere Menge und die preisgünstige Möglichkeit, seine Mittagspause an einem lauschigen Ort zu verbringen - und dabei noch richtig satt zu werden. Übrigens bietet das Bootshaus als eines der wenigen Böblinger Lokale durchgehend warme Küche an sieben Tagen in der Woche an. Mehr als nachahmenswert!

Lokalität: Bootshaus am Oberen See
Inhaber: Familie Percinic
Mönchweg 6
D-71032 Böblingen
Telefon: 07031/ 234790
Telefax: 07031/ 634 48 74
E-Mail: percinic@yahoo.de