Montag, 21. Dezember 2015

Vom Rentenfonds zum Bratenfond ***

 
















Zuweilen liegen Vermögens- und Sättigungsmanagement überraschend nah beisammen. Gerne Synergieeffekte nutzend, schätzen wir den bequemen Weg vom Dax zum Lachs, vom Rentenfonds zum Bratenfond.

So gewann die Modernisierung der Böblinger Kreissparkasse durch die Aufrüstung mit einem Mitarbeiterrestaurant an unschätzbarer Attraktivität. Liquiden Kunden im Gäste-Status stehen ebenfalls die Annehmlichkeiten des Ortes zur Verfügung.

Menge: auch wenn die Schöpfkellenportion den riesigen Teller kaum auszufüllen vermag, muss ich kurz vor der Vollendung pappsatt passen
Spätzle: wohlbeleibt und kräftig von Statur
Käse: eine seltene Exklusiv-Mischung aus Emmentaler, Mozzarella und Parmesan
Zwiebeln: saftig angeschmälzte Streifen
Viskosität: angenehm trocken, tendenziell etwas krisselig
Beilage: fein mit Dill gewürzter Gurkensalat, der mengenmäßig noch ausbaufähig wäre
Zubereitungszeit: unbekannt
Abgang: sehr befriedigende Langfristperformance
Preis: 3,50 Euro für Mitarbeiter / 5,50 Euro für Gäste
Bewertung: Günstiges Chance-Risikoprofil bei geringem Einsatz und optimaler Partizipation am gastronomischen Vor-Ort-Portfolio.

Lokalität: Mitarbeiterrestaurant der Kreissparkasse Böblingen
SV-Group
Bahnhofstr. 8
71034 Böblingen

Freitag, 11. Dezember 2015

Und dann ziehn wir mit Gesang in das nächste Restaurang **

















Wer - wie wir - erst mal über die Abkürzung GSV im Lokalnamen rätselt, erhält die Auflösung gleich vorneweg: Gesangs- und Sportverein. Und das auf Maichingens grüner Wiese, den ehemaligen Allmendäckern. Glücklicherweise lassen sich die riesigen Gasträume von der geschätzten Größe eines halben Fussballplatzes gnädig abtrennen, so dass nicht nur der Gesang aussen vor bleibt, sondern auch der Kellner Nr. 4 lange nicht den Weg an unseren Tisch findet.

Deftige Tagesessen und überschaubare Seniorenteller lassen durchaus Rückschlüsse auf die Hauptklientel zu. Auch ein geschmacklicher Hang zum Balkan kann dem Gast nicht schaden.

Menge: ausladende Portion, die auch vier weiteren Mitessern ein großzügiges Versucherle bot
Spätzle:  leider habe ich die Gretchenfrage nach der Herkunft nicht stellen können
Käse: Kellner Nr. 4 wollte für den ausgerufenen Edamer nicht seine Hand ins Feuer legen - daher konnte ich ihn vom gefühlten Emmentaler überzeugen
Zwiebeln: zuerst nicht sichtbar, da - glasklar angedünstet - unter die Spätzlemenge gemischt
Viskosität: dichter Körper, massig
Beilage: ein etwas uninspirierter Beilagensalat aus fertiger Dosenware (zwei Mal Bohnen: grüne Brech- und rote Kidney-) und frischen Bestandteilen (einige Gurkenscheiben, ein Tomatenviertel, gestiftelte Möhren, ein Salatherz)
Zubereitungszeit: 20-30 Minuten
Abgang: unbeschwert
Preis: 9,00 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung: Sportlich: Landesliga / Kulinarisch: Bezirksliga.

Lokalität: Vereinsgaststätte GSV Maichingen
Allmendweg 24
71069 Sindelfingen
Telefon: 07031 / 382371
E-Mail: info@gsv-vereinsgaststaette.de

Samstag, 7. November 2015

Der Punkt auf Schiller *****

 
















Welch Wonne, wenn sich literarische und kulinarische Ambitionen verbinden lassen. Als uns der redegewandte Bundestagspräsident Norbert Lammert zur Eröffnung der diesjährigen Schillerwoche nach Marbach lockt, erhoffen wir uns nicht mehr als ein kaltes Büffet in den Katakomben des Mustentempels.

Stattdessen machen wir im ehemaligen Wohnhaus von Schillers Urgroßvater Kodweiss eine unerwartete gastronomische Entdeckung. Erst seit einem Monat setzt hier das i-dipfele kulinarische Akzente mit liebevollen Unterstreichungen. Während Rolf Sälzle in der winzigen Küche von der Größe einer Kombüse kraftvoll und kreativ werkelt, mache ich im urgemütlichen Gastraum zufällig die Bekanntschaft eines Akteurs des morgigen Speed-Reading im Schiller-Nationalmuseum. 

Menge: eine beachtiche Portion, mit Tomaten- und Melonenscheiben im Pfännle serviert
Spätzle: aus Eigenproduktion
Käse: eine gelungene Mischung aus Bergkäse und Emmentaler
Zwiebeln: reichlich und saftig geschmälzt
Viskosität: gelungene Symbiose aus allen Aggregatzuständen
Beilage: allein der Beilagensalat erhebt Anspruch auf Sonderpunkte: knackige Frische bei Blattsalaten, Gurke und Tomate, dazu superfein gehobelter Kohl, aromatische Karotte, würziger Kartoffelsalat, erfrischende Scheiben von Kaki und Melone - das alles in leichtem, sahnigem Dressing
Zubereitungszeit: nach anfänglicher Überzeugungsarbeit (dank dem Service!) in Nullkommanichts
Abgang: Seligkeit und Sattheit liegen nah beisammen
Preis: 9,80 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung: Perfektes Lieblingsessen an einem harmonischen Wohlfühlort im Herzen der Schillerstadt Marbach.Wir wünschen dem Dipfele-Team viel Erfolg für die Zukunft!

Lokalität: i-dipfele
Marktstraße 8
71672 Marbach am Neckar
Tel: 07144 818964
E-Mail: reservierung@i-dipfele.de

Montag, 2. November 2015

Schuster, bleib bei Deinen Leisten *

 
















Die Ikeanisierung gastronomischer Kultur nimmt inzwischen bedenkliche Ausmaße an. Was mit Graved Lachs und Köttbullar beim schwedischen Einrichtungshaus begann, führte längst zum wechselnden Mittagstisch in jedem x-beliebigen Möbelgeschäft. Bei Hofmeister gar zu Seniorentanz, Jazzbrunch und Kinderbuchkino.

Aber man kann nicht alles haben. Im Reich von Klappsofas, Kristalleuchten und Klodeckeln können Kässpätzle eindeutig nicht zu den Kernkompetenzen gehören. So kehre ich nach meinem letzten Besuch des hofmeisterlichen Ambientes zur althergebrachten Binsenweisheit zurück: "Schuster, blieb bei Deinen Leisten!"

Menge: überschaubar
Spätzle: die stammen laut Auskunft der Thekenkraft von Schmid`s
Käse: Emmentaler, "mit Sahne und Muskatnuss verfeinert" (O-Ton der Thekenfachkraft)
Zwiebeln: da mir die standardmäßige Speck-Zwiebelschmelze als Vegetarier kaum bekäme, erhalte ich auf Wunsch einen Klacks fruchtige Rieslingzwiebeln
Viskosität: trocken, teigig, krisselig
Beilage: ein winziges Schälchen mit Blattsalat, sowie je einer abgezählten Alibi-Scheibe Tomate und Gurke - ertränkt in einem versalzenen Balsamico-Dressing.
Zubereitungszeit: unbekannt
Abgang: ausdruckslos
Preis: 6,10 Euro als Tagesessen (inkl. kleinem Beilagensalat)
Bewertung: Geschmackloses Convenience-Food wird durch Überwürzung kaum schmackhafter. Ein Segen, dass man sich zu jedem Tagesessen einen Softdrink für 1,50 Euro zapfen darf.

Lokalität: Hofmeister Gastronomie
Eschenbrünnlestraße 12
71065 Sindelfingen
Telefon: 07031 4371-0

Freitag, 9. Oktober 2015

Dinkel ohne Dünkel ***

 
















Über die optimale Zusammensetzung der Zutaten meiner Leibspeise kursieren die tollsten Thesen und Geheimtipps. Manch einer favorisiert speziellen Käse, ein anderer schwört auf ein bestimmtes Spätzlemehl, ein dritter glaubt die ultimative Zubereitungsart zu kennen.

Geheimniskrämerische Köche schweigen beharrlich auf meine Rückfragen und halten ihre Küchen-Interna genauso verschlossen wie die Rezeptur von Coca Cola. Nicht so bei Frish. Wieso gerade Dinkel für den Spätzlesteig verwendet wird, rufe ich in die Runde. Die Fachkraft hinterm Tresen antwortet mit entwaffnender Ehrlichkeit: "Gute Frage. Wir kaufen die Spätzle halt so ein."

Weitere Diskussionen erübrigen sich. Denn zu High Noon herrscht im Selbstbedienungsrestaurant einer gut besuchten Shopping Mall natürlich eine drängende Drucketse. Schnell ab mit dem Tablett!

Menge: riesiger Teller mit ebensolcher Portion
Spätzle: eines steht fest: definitiv nicht hausgemacht
Käse: laut Auskunft der Tresenkraft: Bergkäse (was wir geschmacklich bestätigen können)
Zwiebeln: ein wahres Füllhorn von kross ausgebackenen, höchst aromatischen Zwiebelringen
Viskosität: comme il faut!
Beilage: so groß der Spätzlesteller, so winzig das Salatschüsselchen - dazu nichtssagend befüllt mit ein paar Salatblättern, einer geschmacklosen Tomatenscheibe und frischer Kresse, die leider auch nichts mehr retten kann
Zubereitungszeit: nicht bekannt
Abgang: leicht und unkompliziert
Preis: 8,90 Euro als Mittagstisch (inklusive kleinem Beilagensalat)
Bewertung: Aromatischer Geschmack und gefällige Konsistenz auf der Basis von Convenience Food.

Lokalität: Frish Sindelfingen
Breuningerland
Tilsiter Strasse 15
71605 Sindelfingen

Dienstag, 8. September 2015

Gut. Besser. Paulaner ***

 
















Ende der Sommerpause! Schluß mit luftigen Salatbergen, frischen Melonenscheiben und kalten Getränken - jetzt bricht wieder die Zeit für mein wärmendes, pappsatt machendes Leibgericht an!

Passend zum finster umwölkten Himmel zeigt sich das Interieur des Sindelfinger Paulaner reichlich düster. Doch die fesch bedirndelte Servicedame, die kurz vor 12 selbst noch ihr Mittagsmahl an der Theke vertilgt, nickt mir einladend zu und ist auch schnell zur Stelle. Da ich meine Rentenbescheinigung nicht dauerhaft bei mir führe, verzichte ich auf das Rentnerviertele (zwischen 10 und 16 Uhr) für 3,20 Euro und komme ohne Umschweife zur Spätzlebestellung. Die Auslieferung erfolgt pünklich zum Mittagsläuten.

Menge: reichhaltig
Spätzle: "natürlich hausgemacht", wie die glaubwürdige Servicedame inbrünstig betont
Käse: mal wieder der Klassiker: Emmentaler
Zwiebeln: schön lätschig geschmälzte Zwiebelscheiben
Viskosität: weichgummiartig soft
Beilage: heute wahlweise eine Linsensuppe oder knackig frische Blattsalate mit Möhrenstiften und Beigaben von Kraut, roter Paprika, Gurke
Zubereitungszeit: unglaublich kurze 5 Minuten
Abgang: gut sättigend, jedoch nicht völlerisch
Preis: als Tagesessen - wahlweise mit Suppe oder Salatteller - sehr günstige 6,80 Euro (sonst 8,50 Euro)
Bewertung: Große Portionen, günstige Preise und fast keine Wartezeiten - die Grundbedürfnisse sind befriedigt! Einen kleinen Punkteabzug gibt es lediglich für den etwas faden Geschmack, doch die Pfeffermühle steht schon vorsorglich auf dem Tisch. 

Lokalität: Paulaner Sindelfingen
Mercedesstr. 9
71063 Sindelfingen
Tel. 0 70 31 / 43 64 727
Fax 0 70 31 / 43 64 726
E-Mail: info@paulaner-sindelfingen.de

Sonntag, 9. August 2015

Kaiserlicher Salamander ****

















Im Gefolge zweiter Familienfeiern nähern wir uns dem Neckartal, das aus Gründen schmählicher bisheriger Vernachlässigung zu lange kulinarische Terra incognita für uns war. Das muss sich unbedingt ändern!

Bei tropischer Hitze lässt die bis auf den letzten Platz belegte Terasse des Landgasthofes Kaiser durchaus mediterranes Flair aufkommen. Geschätzte zwei Drittel der Gäste strampelten sich tagsüber auf dem Neckartalweg ab und füllen nun die verbrauchten Kalorien mit Zwiebelrostbraten und den aus dem Lot geratenen Wasserhaushalt mit erlesenen Tröpfchen wieder auf. So gelingt uns nebenbei eine interessante Neuentdeckung: den überaus fruchtigen 2014er Grauburgunder aus dem Hause Arndt Köbelin.

Menge: eine beeindruckende Portion, die ich so genüsslich langsam vertilge, dass sie mir glatt ein zweites Mal aufgewärmt werden muss. Selbstverständlich wird mir die zweite Hälfte auf neuem Teller und mit neuer Garnitur serviert!
Spätzle: von Muttern Albus selbstgemacht
Käse: eine Mischung aus Emmentaler und Gouda
Zwiebeln: ein Topping aus soft angeschmelzten Zwiebeln
Viskosität: so sieht für mich die ideale Konsistenz aus: unterm Salamander gebräunte, knusprige Oberfläche über flutschigem Käse-Spätzle-Konglomerat
Beilage: schön schlonziger Kartoffelsalat (ebenfalls aus Mutterns Produktion) mit frischen Blattsalaten
Zubereitungszeit: selbst an einem gut besuchten Samstagabend und mit Slow-Food-Anspruch angenehme 20 Minuten
Abgang: das reichhaltige Angebot der hauseigenen Brennerei Kaiser erleichtert die Verdauung ungemein
Preis: 8,50 Euro (inkl. Beilagensalat)
Bewertung: Diese geschmackvolle und grundsolide Ausarbeitung meiner Leibspeise verdient die Höchstnote in allen Kategorien!

Lokalität: Landgasthof Kaiser
Burkhardtstraße 5
72108 Rottenburg-Bieringen
Telefon: 074 72 / 69 55
E-Mail: info@landgasthofkaiser.de

Montag, 3. August 2015

Kartoffelsalat aufs Haus ***


 

In diesem heißen Festspielsommer würde man die Herkunft des Ortsnamens Neubulach am ehesten mit Jedermanns Buhlschaft assoziieren. Nicht, wie die Wirtin des hiesigen Gasthauses Krone uns glauben machen möchte, mit der Aufforderung eines Vaters zu seinem Sohne: "Bua, lach!". So werden wir diesen Ort wohl in die Reihe etymologischer Rätsel (alphabetisch gleich hinter Bubenorbis) einreihen müssen.

Zünftig ist es hier auf jeden Fall. Zahlreiche Wandergruppen oder Großfamilien hätten im großzügigen Innenraum oder im schattigen Gastgarten der Krone Platz. Wer sich vor Begeisterung nicht durch die ganze Speisekarte essen kann, mag einige der kulinarischen Köstlichkeiten aus hauseigener Schlachtung  eingedost nach Hause tragen. Das Mitführen eines Rucksacks ist also angesagt.


Menge: so reichhaltig, dass ich mir die Reste (selbst) einpacken darf
Spätzle: schlank und etwas anämisch, getoppt mit frisch gemahlenem groben Pfeffer und fein geschnittenem Schnittlauch 
Käse: der wechselt schon mal, je nachdem, wovon man grad einen Klotz in der Küche hat - heute ist es ein Glockenzeller
Zwiebeln: sehr fein geschnittene, fast rohe Zwiebelringe
Viskosität: trocken bis schnittfest
Beilage: neben einem unspektakulären Beilagensalat traditioneller Ausprägung ist eine große Schale mit schön schlonzig-sämigen Kartoffelsalat immer sonntags als Beigabe umsonst
Zubereitungszeit: geschätzte 20 Minuten zur mittägliche Primetime, wobei uns die Wartezeit mit einem Gruß aus der Küche (zweierlei Brotscheiben mit je einer Kugel Schmalz und Kräuterfrischkäse) verkürzt wird
Abgang: für den Rest des Tages würzig aufstoßend
Preis: 8,40 Euro (inklusive kleinem Beilagensalat und einer Schale Kartoffelsalat)
Bewertung: Sympathisch geführtes Landgasthaus mit grundehrlicher, regionaler Küche. Auch wenn die Käsespätzle geschmacklich (noch) nicht die Höchstpunktzahl erreichen, beeindrucken die großen Mengen und das vielfältige Speisenangebot.

PS. Unbedingt probieren sollte man den wundervoll perlenden, naturtrüben Cidre der ortsansässigen Fruchsaftkellerei Dürr.

Lokalität: Gasthaus Krone Altbulach
Familien Geigle & Kapp
Mühlstraße 12
D-75387 Neubulach-Altbulach
Telefon: 0 70 53 / 71 56
Telefax: 0 70 53 / 96 77 88
E-Mail: krone-altbulach@gmx.de

Freitag, 17. Juli 2015

Nessum dorma *****

















"Und, wo gibt´s die besten?" ist eine beliebte Frage an die Spätzialistin. Nach meinem Gusto liegt das Allgäu und der Vorarlberg auf den ersten Rängen. Mag es am verwendeten rezenten Käse liegen oder an der Zubereitungsart oder an den durchweg vollmundigen Knöpfle?

So sind die Bregenzer Festspiele ein beliebter Fixpunkt im kulinarischen und kulturellen Jahresablauf. Dieses Jahr lockt Turandot unter neuer Intendanz. Und während vor den angesagten Fotoproben ein wahrlich tropisches Gewitter über den Bodensee zieht, rette ich mich mit feuchten Klamotten und hoteleigenem Regenschirm in den fast noch dampfenden Gastgarten des festspielnahen Wirtshauses am See.


Menge: von dieser Portion könnten zwei Hungrige satt werden: allein die Tatsache, dass ich nur mit dem Rucksack unterwegs bin, hält mich davon ab, die Reste einpacken zu lassen
Spätzle: voluminöse Knöpfle
Käse: eine spezielle, sehr pikante Mischung aus Bergkäse und Räßkäse
Zwiebeln: wundervolle Röstzwiebeln mit leicht karamellisiertem Geschmack
Viskosität:  von satter, gummiartiger Homogenität
Beilage: schon die einzelnen Bestandteile dieses tagesfrischen Beilagensalates hätten die Höchstnote verdient: knackige Blattsalate in leichtem Sahnedressing, ein phänomenaler Kartoffelsalat mit sämiger Konsistenz, würziger Rettich
Zubereitungszeit: überraschend kurze 10 Minuten
Abgang: Nessum dorma gilt nicht für mich: denn diese Riesenportion lässt mich selig schlafen.
Preis: vollkommen angemessene 12,50 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung:  Großartig! Sehr zünftig in der Holzschüssel (mit mächtigem Holzlöffel) werden die Käsknöpfle hier serviert. Geschmack und Menge überzeugen sowieso.

Lokalität: Wirtshaus am See
Seepromenade 2
A-6900 Bregenz
Telefon: +43 5574-4 22 10
Telefax: +43 5574-4 22 10-4
E-Mail: info@wirtshausamsee.at

Dienstag, 14. Juli 2015

Trojanische Spätzle ***

















Bereits in früheren Zeiten bemerkten wir die Durchsetzung indigener Speisen durch die multikulturelle Crossover-Küche - zur allseitigen Bereicherung! So entpuppen sich türkische Kässpätzle nicht als einmaliger Marketing-Gag, sondern als bleibender Bestandteil auf der osmanischen Speisekarte. Und mitnichten als trojanisches Pferd.

Das Sindelfinger Troya überzeugt durch ein wahrlich sultanisches Ambiente, herzliche Gastlichkeit, geschmackvolle Gedecke und kaum zu glaubende Preise (letzteres zumindest für den Mittagstisch). Herrlich kühl sitzt man im Sommer im überdachten Aussenbereich, mit Blick auf einen künstlerisch in Stein gehauenen Trojaner. Und gleich daneben ein muschelverziertes Pelargonien-Arrangement.

Menge: zusammen mit einer köstlich cremig-leichten Tomatensuppe, frischem Fladenbrot, einem kleinen Beilagensalat und einer karamelisierten Puddingschnitte im Mittags-Quintett: wunderbar sättigend!
Spätzle: natürlich nicht selbst gemacht, sondern vom Großhandel bezogen (wird offenherzig zugegeben)
Käse: ein sehr untürkischer Emmentaler
Zwiebeln: keine, denn das ist der ausgewiesene Unterschied zum deutschen Original
Viskosität: schlüpfrig
Beilage: siehe unter Bewertungskriterium "Menge" - oder was die Homepage als 4-Gang-Business-Lunch propagiert!
Zubereitungszeit: die vielen kleinen Beigaben und das angeregte Geplänkel mit einer Mitesserin am Nebentisch lassen uns gänzlich die Zeit vergessen
Abgang: leicht, wohlig, wohltuend (auch dank einem reichlich mit Eiswasser verdünntem Yeni Raki)
Preis: alles in allem unglaubliche 6,90 Euro
Bewertung: Hier wird mit allem erfrischend großzügig umgegangen: mit der Speisenabfolge, dem Geschirr, der Gastfreundschaft. Allein genommen, wären die Kässpätzle keine besondere Erwähnung wert, doch nach der Summe der durchweg positiven Erfahrungen kommen wir sehr gerne wieder!

Lokalität: Troya
Gartenstr. 24
71063 Sindelfingen
Tel. 07031/ 7288816
E-Mail: info@troya-restaurant.de

Sonntag, 28. Juni 2015

Ausser Pfeffer nichts gewesen **


















Ein Nachmittag in der Bruderhaus-Diakonie entführt uns in die reizvolle Umgebung des Reutlinger Stadtwaldes. Wie immer auf Ausflügen setzt prompt ein mächtiger Bärenhunger ein, eine kaum stillbare Ess-Lust. Praktischerweise lockt gleich ums Eck ein schattiger Biergarten mit attraktivem Speiseangebot.

Die Herren vom Service sind aufmerksam und rasch zur Stelle, finden für jede Frage eine Antwort und für jeden Sonderwunsch eine Lösung. Weniger ambitioniert scheint es in der Küche zuzugehen. Das Essen steht so schnell auf dem Tisch, dass man dafür kaum die Mikrowelle anwerfen konnte. Die Kässpätzle in zweierlei Varianten (mit und ohne Speck) und zweierlei Größen entpuppen sich als gleichbleibende Enttäuschung. Einzige Finesse: ein Hauch von frisch gemahlenem buntem Pfeffer.


Menge: die kleine Portion: eher was für Hungerhaken / die normale Portion: rundum enttäuschend
Spätzle: Hofbauer Spätzle aus Spaichingen
Käse: Emmentaler pur
Zwiebeln: die wurden erstmals nicht gesichtet, aber auf unser Monieren hin in kross gerösteter Form auf einer extra Schale dazu serviert
Viskosität: krisselig
Beilage: einfach nichts (beim nächsten Besuch wünschen wir uns einen Beilagensalat)
Zubereitungszeit: erschreckend kurze 240 Sekunden
Abgang: ein Nichts ist ein Nichts ist ein Nichts
Preis: 7,90 für die kleine Portion / 9,20 für die normale Portion
Bewertung:  Allein den bemühten und aufrichtigen Servicekräften ist der zweite Stern zuzuschreiben. Denn Geschmack, Preis-Leistungs-Verhältnis und Kreativität liegen auf unterstem Niveau.

Lokalität: Waldesslust
Mark (Gewand )
72762 Reutlingen
Tel.: 07121/240693
Fax: 07121/204059
E-Mail: info@waldesslust.de

Dienstag, 23. Juni 2015

Auf der sonnigen Seite ***

 




























Bedauerlicherweise geriet unsere Unterreihe "Gesundung mit Käsespätzle" nach den fulminanten Anfängen im Klinikverbund Südwest und den Kliniken Schmieder in Allensbach und Konstanz etwas ins Abseits. Ganz zu Unrecht: denn die Analogien zwischen Kulinarik und Wohlbefinden liegen eindeutig auf der Hand.

Heute wagen wir den Sprung von der medizinischen Reha ins Pflegeressort. Das Böblinger Alten- und Altenpflegeheim Sonnenhalde verfügt über eine hübsche Cafeteria, in der die mobileren Bewohner gerne an freundlich eingedeckten Tischen ihr Mittagessen einnehmen, das vor Ort täglich frisch zubereitet wird (wer den hiesigen Aufzug benutzt und versehentlich zur falschen Seite aussteigt, landet unversehens in der properen Grossküche). Mit den richtigen Connections oder einem Angehörigen im Hause kann auch als Externer vom günstigen Mittagsangebot Gebrauch gemacht werden.

Menge: was auf den ersten Blick überschaubar anmutet, entpuppt sich beim Essen dann doch durch die Komprimierung als ungemein sättigend
Spätzle: werden von der Firma TransGourmet bezogen
Käse: eine Mischung aus Philadelphia Frischkäse und Emmentaler, mit Sahne verfeinert
Zwiebeln: würzig geschmälzte Zwiebelstreifen als Topping
Viskosität: kompakte Masse
Beilage: tagesfrische Blattsalate, sowie eine leichte Grießsuppe als Vorspeise und eine Schale mit Erdbeeren als Nachspeise
Zubereitungszeit: ist uns nicht bekannt; aber um 12 Uhr wird in der Cafeteria serviert
Abgang: gut verdaulich, dennoch nachhaltig sättigend
Preis: sehr günstige 6,00 Euro (inklusive Vor-  und Nachspeise, sowie kleinem Beilagensalat)
Bewertung: Solide, kompakte, seniorentaugliche,in Auflaufform gepresste und streng vegetarische Variante des schwäbischen Klassikers. Der freundliche Service verführt zum Wiederkommen!

Lokalität: Cafeteria des Alten- und Altenpflegeheims Sonnenhalde
Gustav-Werner-Str. 14
71032 Böblingen

Dienstag, 16. Juni 2015

Im Wohnzimmer der Stadt ****

 
















Angesichts Böblingens eher dünn gesäter Hot-Spots ist eine Location mit direktem Seeblick geradezu ein Glückstreffer, möglicherweise sogar ein Publikumsmagnet. In früheren Zeiten galt das Kongresshallen-Restaurant jedenfalls als beste Adresse.

Auch wenn die Immobilie deutlich in die Jahre gekommen ist, strahlt es noch den vergangenen Charme der Siebziger Jahre aus. Dies versucht der neue Pächter Marco Neuberth geschickt mit exquisitem Schöner-Wohnen-Flair, gehobener Küche und erstklassigem Service zu kombinieren. So soll der Ort zum "Wohnhimmer der Stadt" werden.

Menge: um diese Vielfalt zu geniessen, bedarf es einer besonders langen Mittagspause
Spätzle: fein und zartgliedrig
Käse: Emmentaler mit Bergkäse
Zwiebeln: glasig gedämpfte Würfelchen
Viskosität: sahnig-cremig-soft
Beilage: ein geschmackvoller, mit zahlreichen frischen Kräutern und Blüten dekorierter Beilagensalat mit krossen Croutons und einem leichten Dressing
Zubereitungszeit: der beeindruckende Ausblick auf den Unteren See und ein schick angerichtetes Hors d´Ouevres mit Weissbrot, Olivenöl und Steinsalz besonderer Herkunft lullen uns dermassen ein, dass wir ganz die Zeit vergessen
Abgang: gegen Nachmittag zieht ein ungeahntes Sodbrennen auf
Preis: als Mittagstisch: günstige 8,80 Euro (inklusive Beilagensalat und kleine Vorspeise)
Bewertung: Absolute Frische und liebevolle Verarbeitung, kombiniert mit einem überbordenden Service überzeugen! Traurig, dass wir an diesem Tag die einzigen Mittagsgäste sind und die Böblinger Klientel zum selben Preis lieber in einem überfüllten Durchschnittslokal diniert.

Lokalität: Neuberths am See
Ida-Ehre-Platz 2
71032 Böblingen
Telefon 07031 - 20 444 0
info@neuberths-am-see.de

Dienstag, 2. Juni 2015

Damit wir klug werden **

















Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.  Angesichts des nahenden Evangelischen Kirchentags in Stuttgart zitiert die Lokalpresse den frommen Wunsch unseres OBs Fritz Kuhn: "Die Leute sollen sagen, Mensch, das ist ja eine ganz tolle Stadt."

Ob Bad Cannstatt ein heimeliges Entree für pilgernde Gäste abgibt, ist jedoch fraglich. Gleicht der schmuddelige Bahnhofsvorplatz eher einer lärmenden Vorhölle, umrahmt von XXXL-BBQ-Grill-Buden und dubiosen Import-Export-Lädchen. Bleibt die schnelle Flucht ins Cannstatter Tor, einem traditionsreichen Bahnhofslokal mit beeindruckenden Hallen in der schieren Größe eines Kirchenschiffs. Irritierend nur, dass der Eingang von rauchendem Servicepersonal mit Energy Drinks in der Hand flankiert wird...


Menge: deutlich mehr, als ich heute vertilgen kann
Spätzle: was ich eindeutig für Convenience Food halte, ist laut Ober natürlich hausgemacht und gar kein Hexenwerk ("etwas Mehl und Wasser  - dann das Ganze durch die Kartoffelpresse gedrückt")
Käse: laut Ober stammt die Fertigmischung mit Gouda und Bergkäse aus einem Großmarkt für Gastronomen ("wir müssen auch auf den Preis achten")
Zwiebeln: die finde ich nicht auf den Kässpätzle, aber sehr ausgiebig am Salatbüffet
Viskosität: sahnig-schlonzig
Beilage: freie Wahl vom sensationellen Salatbüffet mit rund 20 verschiedenen Zutaten: ich greife zu einem gut durchgezogenen und erstaunlich geschmackvollen Tomatensalat, sehr würzigen, blättrig geschnittenen und fein angebratenen Champignonscheiben, leider etwas holzigem Rettichsalat, sowie roten Zwiebeln und grünen Peperoni
Zubereitungszeit: quasi Nullkommanichts - als ich vom ersten Toilettengang zurückkehre, steht bereits der Teller auf dem Tisch
Abgang: ein robuster Verdauungstrakt kann nicht schaden
Preis: wirklich günstige 8,90 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung:  Trotz anfänglicher Skepsis habe ich diese Location deutlich klüger verlassen und einiges zur Kässpätzle-Herstellung gelernt. Wer als Gast über ein überdurchschnittliches Durchsetzungsvermögen und eine hohe Toleranzschwelle verfügt, wird sich sicherlich wohlfühlen.

Lokalität: Cannstatter Tor
Bahnhofstraße 30
70372 Stuttgart-Bad Cannstatt
Tel. 07 11 / 5 05 52 91

Fax 07 11 / 5 05 96 83

Samstag, 18. April 2015

In der Grafschaft trifft der Holländer aufs Pinzgau ****

















Nach mehrwöchiger, krankheitsbedingeter Kässpätzle-Abstinenz und kaltem Entzug, kämpfe ich mich langsam wieder ins konsumierende Leben. Vollmundige Heilsversprechen führen ins ferne Bad Bentheim, wo man eher festkochende Kartoffeln als geschmeidige Spätzle erwartet.

Umso frappierender erscheint mir - unweit der holländischen Grenze! - die Ankündigung von Pinzgauer Kässpätzle, die zudem noch aus handgeschabter Produktion stammen. Und das zwischen Butzenscheiben und imposanter Theke inmitten eines Münsterländer Schankhauses.


Menge: eine Riesenportion - und damit deutlich mehr, als der rekonvaleszente Testesser zu vertilgen vermag
Spätzle: von heterogener, wohlgeformter Vielfalt
Käse: laut Auskunft des (ebenfalls aus den Niederlanden stammenden) Chef  de Rang: Roquefort und Holländer-Käse
Zwiebeln: die sorgen für herrliche Röstaromen
Viskosität: ganz so, wie ich es mag: trocken, fein angeröstet und leichte Fäden ziehend
Beilage: ein opulenter, auf einem asiatisch anmutenden Teller servierten Beilagensalat mit etwas zu sahnigem Dressing
Zubereitungszeit: irgendwo zwischen einer viertel und einer halben Stunde
Abgang: so glücklich fühlte ich mich selten im kulinarischen Ausland
Preis: 10,90 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung: Schon der erste Beitrag dieses Blogs zeigt: je ferner der schwäbischen Heimat, desto seliger das unerwartete Kässpätzle-Glück! In diesem Falle überzeugt die solide Leistung der Küche, kombiniert mit entspanntem Ambiente und überaus freundlichem Service!

PS. Wer nicht am selben Tag die Heimreise antreten mag, sollte eines der barock anmutenden Hotelzimmer anmieten. Es lohnt sich!

Lokalität: dS Hotel GmbH Bad Bentheim
Ochtruper Str. 38
48455 Bad Bentheim
Tel: 0 59 22 / 77 95 85 8
Fax: 0 59 22 / 77 95 86 0
e-Mail: badbentheim@ds-hotel.de

Sonntag, 25. Januar 2015

In vino veritas ***

 














Alle Achtung: 220 Jahre hatte dieses Gebäude bereits auf dem Buckel, ehe es nach kompletter Generalsanierung und ansprechender Aufhübschung vom Inhaber Peter Kreth als schmuckes Restaurant und Weinstube wiederbelebt wurde. Unsere letzte Rettung an einem feuchtkalten Sonntagabend im späten Januar. Mehr als ein lukullischer Lückenfüller zwischen Kunstgespräch im örtlichen Backsteinhaus und nächster Bahnverbindung in Richtung Stuttgart.

Das zuvor zehn Jahre leer stehende "Rebstöckle" imponiert nun durch weinrot-plüschige Sitzbänke und einem mechanischen Piano. Wenn das mal keine geschmackvollen Kulisse für die frische regionale und saisonale Küche abgibt, die uns der Patron vollmundig ankündigt! Obwohl die Kässpätzle erst ab 1. April auf der Karte zu finden wären, kreiert man extra für mich diesen Sonderwunsch.


Menge: mit einem zusätzlich bestellten Beilagensalat absolut sättigend
Spätzle: behäbig breit und vollmundig
Käse: dem Gusto nach vermutlich Emmentaler
Zwiebeln: wundervoll würzig geschmälzte Zwiebelstreifen
Viskosität: leicht sahnig
Beilage: von Haus aus keine - ein gemischter Beilagensalat sei aber allein aufgrund seiner Frische und Vielseitigkeit anempfohlen (leichte Blattsalate, knackige rote Paprikawürfel, fein gehobelte Gurkenscheiben, grazil gestiftelte Porreestreifen, Allerweltstomaten und ein leider zu wenig schlonziger  Kartoffelsalat)
Zubereitungszeit: kaum eine Viertelstunde überschreitend und damit überraschend kurz
Abgang: wohlig
Preis: 8,90 Euro (Kässpätzle solo) plus 4,50 Euro (kleiner gemischter Beilagensalat)
Bewertung: Schmuckes Ambiente, formschöne Gedecke und angenehme Gespräche mit dem Wirt machen einen Besuch zum entspannten Erlebnis. Den Kässpätzle wünschen wir einen festen Platz auf der ganzjährigen Karte!

PS. Schade um das pauschal bestellte Weinschorle, das wir in diesem vinologisch gut ausgestattetem Lokal sicher auch sortenrein bekommen hätten.


Lokalität: Rebstöckle 1794
Kölreuterstraße 3
72172 Sulz a. Neckar
Telefon: 07454 8781136
E-Mail: info@rebstoeckle-sulz.de

Samstag, 10. Januar 2015

Mach mir den Jockel ****


















Das Tübinger Jockele ist eine legendäre Figur der schwäbisch-alemannische Fasnet. Als ebenfalls legendär kann man Jochen "Jockele" Hermanns ehemaliges Gaststätte in Derendingen bezeichnen - auch wenn der wohlklingende Lokalname bereits seit 1987 auf den Halbhöhen der schwäbischen Alb prangt. Genau genommen in Hechingens Teilort Beuren, wohin uns eine navigatorische Irreführung eher zufällig leitet. Statt in thermalem Wohlbefinden endet so der Tag mit einem unerwarteten kulinarischen Highlight.

Hier herrscht noch ländlich-landwirtschaftlicher Charme: im Garten des Jockele gockelt eine ganze Hühnerfamilie glücklich dahin. Auch das originelle Interieur des Lokals könnte einem Landlust-Magazin entsprungen sein, gecrosst mit dem unkonventionellen Charme einer Küche aus dem Jamie-Universum. 


Menge: mehr als ausreichend für einen sehr hungrigen Gast - nebst interessiertem Mitesser
Spätzle: in feiner Grazilität aus Bio-Einkornmehl  hausgemacht, wenngleich ausnahmsweise nicht geschabt
Käse: sparsam verwendeter Emmentaler, um die Dominanz des vorzüglichen Bärlauch-Pestos nicht zu übertrumpfen
Zwiebeln: sanft geschmälzte Scheiben
Viskosität: geschmeidig, ohne zu kleben oder Fäden zu ziehen
Beilage: ein herrlich authentischer Beilagensalat mit knackigem grünem Salat, gedünsteten Möhrenstücken, aromatischen Tomatenachteln und Scheiben von Mini-Schlangengurken - angemacht mit einem angenehm zitrusaromigen Dressing
Zubereitungszeit: den frischen Zutaten angemessene 25 Minuten
Abgang: trotz der Menge und des rustikalen Pestos überraschend leicht
Preis: 12,90 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung: Höchstpunktzahl für kreative, originelle Landhausküche mit hochwertig biologischen Zuataten und ganz eigener Handschrift (wie getrocknete und gemahlene Blütengewürze). Auch der unprätentiöse, ehrliche Service, sowie das aussergewöhnliche Ambiente überzeugen voll und ganz.

Lokalität: S´Jockele
Mössinger Str. 6
72370 Hechingen-Beuren
Telefon: 07477/ 330