Sonntag, 3. Juni 2012

Spätzle an der Driving Range ***

















Golfen und Speisen scheinen nah beisammen zu liegen - zeigt uns die Erfahrung! Zwischen Tee 1 und Tee 9 sitzt es sich meist recht gepflegt mit Blick auf reichlich Grün und wogende Landschaft.

Der Holzgerlinger Schaichhof gehört schon lange zu meinen Favoriten, ist er doch bequem in einer abendlichen Fahrradtour erreichbar. Stets überkommt mich auf der weitläufigen Aussenterrasse ein Gefühl von kolonialem Flair: elegante Flechtmöbel, ruhige Lounge-Atmosphäre, eine vage Ahnung von Landgut. Der aufmerksame, zuvorkommende Service lässt nie zu wünschen übrig.

 
Menge: der tiefe Teller hat es in sich
Spätzle:auch wenn die resolute Servicedame mit Inbrunst auf "hausgemacht" besteht, staunen wir über die Gleichförmigkeit der Teigwaren
Käse: Emmentaler, der Klassiker
Zwiebeln: die sind der Hit: sehr knusprig, sehr crunchy, sehr würzig
Viskosität: knackige Oberfläche, im Innern zarte Fäden ziehend
Beilage: leider keine, nicht mal ein Hauch von Deko (wie zum Beispiel Tomaten, Kiwi oder Kroketten)
Zubereitungszeit: passgenau nach eigenen Wünschen
Abgang: rumpelig
Preis: 8,50 Euro (ohne Beilage)
Bewertung: Der erste minimalistische Eindruck bedarf eines zweiten korrigierenden Blickes. Das Röstzwiebel-Topping besteht nicht aus knurpseliger Fertigware, sondern ist gewagte Handarbeit. Das Arrangement von Kässpätzle ist angenehm pfeffrig gewürzt, kross überbacken und im Innern mit einer feinen Weissweinsauce sämig durchsetzt.

Trotz der anhaltenden Begeisterung vermissen wir etwas Grün (im Schatten der Greenfees), wenn nicht gar einen kompletten Beilagensalat. Doch den zaubert Küchenchef Wolfgang Beer sicher beim nächsten Mal herbei.

PS.Sehr empfehlenswert an heissen Tagen: ein kühles "Golfer" (Mixgetränk aus Bitter Lemon und Grapefruitsaft).

Lokalität: Restaurant am Golfplatz
Schaichhof
71088 Holzgerlingen
Telefon: 07157/66188

4 Kommentare:

  1. Ja, ja, das kennt man ja: hausgemachte Dingsbums. Aber in der Tat, bis wann darf man denn noch sagen, dass etwas hausgemacht ist? Darf man zum Beispiel fertigen Kochschinken und Käse benutzen, um ein Toast Hawaii zu brutzeln und es dann hausgemacht nennen? Oder muss man das Schwein selber schlachten und den Käse selber herstellen? Ich könnte mir ja auch eine Dose Ravioli aufmachen und diese warm machen. Aber sind die Teile deshalb hausgemacht? Naja, zumindest nicht zeltgemacht, telefonzellengemacht oder sonst-irgendeine-beliebige-destination-gemacht. Also, am besten beim nächsten Mal gleich mal lecker gegenfragen: "Heißt das jetzt selbst gemacht oder selbst zubereitet?"

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    1. Liebes Cleverle,
      natürlich plagen auch mich diese Fragen regelmässig. Man könnte das nur mit einem Blick hinter die Kulissen klären - a la "Rach der Restauranttester". Aber wollen wir uns das wirklich antun?

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  2. Klingt banal, schmeckt mir hier aber besonders gut, ein schlichtes Fleischküchle.

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  3. Gute Rezension,aber hat der Pächter nicht inzwischen bereits wieder dreimal gewechselt?

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