Zugegeben, dieses Testessen liegt bereits drei Wochen zurück. Doch angesichts der kürzlichen Vorkommnisse - vom Aufenthalt auf Station 42 bis zu schnapsenden Synapsen - dürfte eine Wiederentdeckung der Langsamkeit durchaus empfehlenswert sein.
Apropos Wiederentdeckung: Tausendmal vorbeigefahren, - geradelt, -gewandert - und nie dem Hinweisschild gefolgt. Und dann doch einmal, an einem überaus heißen Sonntagmittag, tief, tief, tief ins Sulzbachtal vorgedrungen.
Da sind wir nicht die Ersten und beileibe nicht allein. Schon vor High Noon sind fast alle Outdoor-Plätze vergeben. Die schattenspendenden Jalousiekonstruktionen in der Gartenwirtschaft könnten glatt für einen architektonischen Innovationspreis nominiert werden. Die neue Speisekarte, die laut Homepage "über eine große Breite verfügt" wohl ebenso.
Menge: so reichlich, dass ich mittendrin passen muss
Spätzle: sind laut Auskunft der Servicedame "natürlich selbstgemacht"
Käse: Emmentaler
Zwiebeln: saftig, mit würzigem Unterton und nicht zu sparsam ausgeteilt
Viskosität: sahnige Cremigkeit
Beilage: gelungener Eyecatcher: auf dem spartanischen, leider geschmacksneutralen Beilagensalat thront ein überdimensionierter Zwiebelring
Zubereitungszeit: trotz Riesenandrang lediglich eine Viertelstunde
Abgang: nachhaltig sättigend
Preis: 8,80 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung: Pluspunkte für die malerische Lage im Grünen, eine rasche Bedienung und das herzhafte Speisenangebot. Fein, dass an frischen Zwiebeln nicht gespart wurde! Dafür wünsche ich mir mehr Ausgeglichenheit bei meiner Leibspeise: runter mit dem Sahnefaktor der Käsespätzle - dafür Erhöhung des Geschmackspotentials des Beilagensalats.
Lokalität: Restaurant Sulzbachtal
Inhaber: Markus Knittel
Im Sulzbachtal 4
71101 Schönaich
Telefon: 07031 7548 - 0
Telefax: 07031 7548 - 22
Diese Zwiebelberge erinnern doch stark an Sauerkraut würde ich sagen. Ist sonst aber eine Empfhelung wert.
AntwortenLöschenBezieht sich das "Sülze" aus dem Titel auf das althochdeutsche Wort "sulza"; und ist damit nur jenes "Salzwasser" gemeint, in welchem die schwäbischen Vorortspätzle köcheln durften?...
AntwortenLöschenNachtrag. In Hamburg wurden 1919 die Sülzeunruhen durch die Annahme ausgelöst, dass verfaulte Kadaver zu Sülze verarbeitet und verkauft worden seien. Was tut sich unten im Tal?!....
AntwortenLöschenHeyhey - Presskopf wäre durchaus noch eine reelle Empfehlung für die Vesperkarte!
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