"Neun von zehn Leuten mögen Schokolade," behauptet das Museumscafé von Ritter Sport. Doch der Zehnte lügt mitnichten, sondern frönt schlicht einem anderen Gusto. Und der treibt mich ganze 8 Jahre und 7 Monate nach dem letzten Essen zu einem erneuten Besuch.
Andernorts haben sich Speisekarten, Pächter und Räumlichkeiten verändert, doch hier wurde bei gleicher Optik und Haptik nur der Preis angepasst.Wie auch der einer Tafel Schokolade. Denn Tradition ist dem Hause Ritter heilig.
Menge:
rangiert nach wie vor in der Sparte "für den größeren Hunger" - den sollte man jedoch eher nicht haben
Spätzle:
Convenience
Käse: man bleibt dem Emmentaler treu
Zwiebeln:
das winzige Häufchen von angeschmälzten Zwiebelstückchen ist in den Jahren nicht gewachsen
Viskosität:
so smooth wie eine heiße Schokolade
Beilage:
mein Geschick, die sperrigen Beilagenbestandteile aus einer quadratisch-unpraktischen Schüssel zu hieven, hat sich nicht gebessert
Zubereitungszeit:
viel zu kurze 10 Minuten bei vollem Haus
Abgang:
erst zwickt der Hosenbund, dann nervös der Mundwinkel
Preis:
12,20 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung:
Das Essen gleicht so frappierend der Portion aus dem Jahre 2016, dass man ich mir verwundert die Augen reibe. Ein Schelm, der hier ausgeklügeltes (oder geklontes?) Convenience vermutet. Mangelnde Innovationsgabe und Weiterentwicklung verleiten mich leider zum Punkteabzug.
Lokalität: Museum Ritter - Museumscafé
Alfred-Ritter-Straße 27
71111 Waldenbuch
Tel.: 07157/538169