Sonntag, 20. Oktober 2024

Mach mal einer das große Licht an ***

 



 

 

 

 

 

 

 


Kaum zu glauben: a) meine Prophezeiung aus dem Jahre 2010 hat sich bewahrheitet und b) fast 15 Jahre später herrscht hier immer noch das alte Funzellicht. Obwohl gleich mehrfach in den letzten Jahren Inhaber, Betreiber und Pächter gewechselt haben dürften. Und haben wir nicht auf diese grünkarierte Tischdecke schon mal gekleckert, unsere Rücken nicht an diese fein bestickten Kissen gedrückt? Ein bisschen fühlt sich das geschickt kuratierte Ambiente wie eine Inszenierung im Europapark Rust an. Themenpark Almhütten.

Menge: eine nicht zu wuppende Holzfällerportion: auch das taffe Mannsbild zwei Tische weiter bittet - ganz nach meinem Vorbild - um eine Mitnahmebox
Spätzle: voluminös und habhaft ("die werden hier hausgemacht")
Käse: Emmentaler as usual
Zwiebeln: leider nur ein kleines Häuflein Schmelzzwiebeln on top
Viskosität: von sämiger Kompaktheit
Beilage: ein (vorbereiteter) Beilagensalat: unter schlapp gewordenen Salatblättern in einer senfbetonten Vinaigrette finden sich feine Möhrenstiftchen, grob gehobelter Rettich und 1a schlonziger Kartoffelsalat
Zubereitungszeit: nach 7 Minuten kommt der Salat, nach 15 Minuten das Bier, nach 18 Minuten die Kässpätzle
Abgang: der Hopfengehalt des begleitenden Bieres sediert das Rumpeln und Pumpeln
Preis: 15,80 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung: Die Kontinuität hat ihre Grenzen. Feierten wir bei unserem letzten Besuch noch das feurige Paprrrrika-Puszta-Feeling, suchen wir jetzt vergebens nach einer Pfeffermühle. Doch die schiere Menge, das heimelige Ambiente und der belastbare Service imponieren. Und versprochen: in der nächsten Dekade kommen wir wieder. Wenn die Sindelfinger Altstadt dann noch steht.

Lokalität: Altstadtlokal Funzel
Untere Vorstadt 12
71063 Sindelfingen
Tel.: 07031 7655122
E-Mail: kontakt@altstadtlokal-funzel.de

Samstag, 19. Oktober 2024

Zwischen Appenzeller Spitzhauben **

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 


Wo früher mal ein Wienerwald war, ist heute eine Hendlbar. Mit zeitlosem Wirtshaus-Ambiente und einer gerahmten Galerie von Hühnerrassen an den Wänden. In gutem Gewissen platzieren wir uns zwischen Appenzeller Spitzhauben und Ostfriesischen Möwen, denn bei unserer Leibspeise geht es beiden nicht mal an den Kragen. Und Appenzell dürfte selbst beim Käse nicht im Spiel sein.

Menge: so opulent, dass die Hälfte eingepackt werden muss
Spätzle: wenn schon Convenience, dann bitte durchgegart
Käse: eher marginal
Zwiebeln: soft angeschmelzte Zwiebelringe
Viskosität: hart und trocken
Beilage: das reichhaltige Salatbüffet mit gehobeltem Kraut, hart gekochten Eiern, frischen Paprikastreifen und luftigen Salatblättern rettet den sonst dürftigen Eindruck
Zubereitungszeit: haben wir das Bimmeln einer Mikrowelle vernommen?
Abgang: jetzt wäre ein Digestif angesagt
Preis: hitverdächtig, wie in Vor-Corona-Zeiten: 11,90 Euro (inklusive Beilagensalat)
Bewertung: Wer Quantität mit Qualität verwechselt, dürfte hier glücklich werden. Immerhin hat die geschmacksneutrale Hauptkomponente durch das Aufwärmen am kommenden Tag noch einige Aromen gewonnen.

Lokalität: Hendlburg Böblingen
Poststraße 36
71032 Böblingen
Telefon: +49 (0) 7031223038
E-Mail: info@hendlburg-böblingen.de